Der "Schmied Jörgl"
„Maurer sein ist eine strenge Arbeit…“
Die Sanierung und der Umbau seines Eigenheims bot uns die Gelegenheit dem pensionierten Maurer Georg Volgger, vielen bekannt als „Schmied Jörgl“, bei der Ausübung seines Handwerks über die Schultern zu schauen und einiges über seinen Beruf zu erfahren.
Nach ein paar Reihen und bevor er den Überleger für die Tür einmauert, machen wir eine Pause. Während Jörgl auf einem Ziegel sitzend von seinem Bier trinkt, stehen ihm die Hitze und die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Auf die Frage, warum er Maurer geworden ist, hat er eigentlich keine rechte Antwort parat, aber die Arbeit habe ihn immer gefreut, auch wenn sein Handwerk anstrengend sei. Früher hätten die Zementsäcke immer fünfzig Kilo gewogen, das Herumheben derselben war schwere Arbeit. Außerdem war es normal, dass man sich Rampen bauen musste, um den fertigen Beton oder die „Malta“ mit den Schubkarren in die einzelnen Stockwerke zu bringen, heute erledigt das meistens ein Kran. „Gschundn und gebugglt hobmr schun, jo!“ Dennoch habe ihm die Arbeit auf den Baustellen immer Spaß gemacht, manchmal habe man auch viel gemeinsam gelacht, wenn man beispielsweise einen Lehrling um das Gewicht für die Wasserwaage geschickt habe. An lästige Bauherrn könne er sich auch kaum erinnern, aber das wird wohl auch daran liegen, dass er nie Vorarbeiter war und sich somit nicht mit diesen befassen musste, so Georg mit einem Schmunzeln.
Ob er sich an eine Lieblingsbaustelle erinnern könne? – Eigentlich nicht, lieber habe er Neubauten gemacht, in späteren Berufsjahren aber war er bei vielen Restaurierungen und Sanierungen dabei. Diese Arbeit sei viel staubiger gewesen, aber es war schön zu sehen, wenn aus einem alten Gebäude ein schöner, stilvoller Bau geworden ist.
Text: Petra Volgger
Mareit, am 18.07.2022